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Aquariumpflege

Anfangs habe ich Wasserwechsel gemacht wie irre, Filter gesäubert - alles nach Zeitplan, Wasseraufbereiter reingekippt,
Wasserwerte gemessen und ständig versucht sie zu ändern .
Alles vergeblich, teuer und zeitintensiv.
Irgendwann kam die Resignation, als auch die vielen Ratschläge in Foren nicht halfen.
 
Wie haben es die Aquarianer damals wohl geschafft - ohne die heutige Technik?
Wegen der Garnelen darf ich nicht mal alle Mittel einsetzen, auch wenn ich wollte. (Hab noch den Schrank voll)
Algen habe/ hatte ich auch im Becken. Als ich sie mir mit der Zeit schöngeredet hatte ("sind ja auch nur Pflanzen...")
wurden sie vom Javamoos überwuchert!
Mir ist jetzt auch klar warum das Javamoos vorher nicht richtig wachsen wollte - jetzt es hat auf den Algen Halt und genügend Nährstoffe.
 
Die Flora hat sich schon verändert im Laufe der Jahre.
Manche Pflanzen wuchsen auf einmal nicht mehr, andere jedoch fingen nach Monaten an zu "wuchern"
(Pellia, Riccia, Javamoos, Hornkraut).
Gerade diese Pflanzen, die wenig oder keine Wurzeln haben, sollen wohl vermehrt Sauerstoff bilden - vielleicht
ist das ein Teil des Erfolges.
Wasserwechsel ist mittlerweile ein Fremdwort, es wird halt nur nachgegossen.
(na ja, 3-4-mal im Jahr wird schon ein Eimer voll gewechselt)
Wasserwerte interessieren mich nur im Red Chrystal-Becken wegen der Wasserhärte.
 
Es sind mittlerweile viele Becken, aber mit viel weniger Aufwand als früher.
Erst seit dem ich die Becken in Ruhe lasse, habe ich kaum Algen und keine kranken Fische mehr.
Ich lasse auch die Schnecken mittlerweile drinnen. ("sind ja auch nur Tiere...")
Da ich sehr wenig füttere und Garnelen habe, bleibt kaum etwas für die Algen übrig.
Es kommt auch keine Chemie und keine Zusatzstoffe mehr rein - spart Geld und schont die Bewohner!
 
Meiner Meinung nach sollte man der "Natur" ihren freien Lauf geben und Zeit lassen, ein Biotop aufzubauen.
Die neu eingerichteten Aquarien bekamen zur Hälfte Wasser aus den alten Becken und wurden in Ruhe gelassen.
Nach ca. einem Jahr waren auch diese stabil.
 
Meiner Meinung nach muss ein Aquarium über ein Jahr eingefahren sein,
das Futter auf das Minimum reduziert sein und so wenig wie möglich drinnen herumgewerkelt werden.
In allen Becken habe ich Zwerggarnelen ("Mini-Amanos").
 
Klar gibt es deswegen mal wieder Schelte von einigen - ich schildere aber nur meine gesammelten
Erfahrungen von 7 Aquarien.


mein Fazit zur Neueinrichtung eines Aquariums
 
- geeignete Stelle suchen
  nach Möglichkeit nicht in der prallen Sonne
- auf festen Stand achten und Schrank mit Wasserwaage ausrichten
- an ausreichenden Platz zur Wand denken, damit Kabel und Schläuche verlegt werden können (ca. 3cm)
  ich habe im Baumarkt ein Brett besorgt, welches den Spalt abdeckt und eine 10 cm lange Aussparung gesägt
- soll das Aquarium ein Rückwandposter bekommen, mit Klebeband befestigen
  natürlich von Außen und zwar ringsherum, damit es wasserdicht wird
- geeignete Unterlage verwenden (z.B. Aquarium Matte)
  unnötig, wenn das Becken unten einen Kunststoffrahmen hat (auf den verzichte ich aus schlechter Erfahrung - AQ ist undicht geworden)
- Becken mit Aquariumkies, Körnung 3-4mm, mittel (dunkelt eh nach) ca. 4cm hoch befüllen
  Kies vorher waschen, verringert starke Trübung im Becken
- keinen Bodengrund (Nährboden) verwenden
  beim Entfernen von Pflanzen mit langen Wurzeln würde das Wasser mit den Nährstoffen belastet sein
- Leitungswasser zu 1/3 einfüllen
- Pflanzen einsetzen, vorne klein bleibend, große nach hinten
  lieber auf 2-4 Pflanzenarten beschränken als "einmal quer Beet" kaufen
- eventuell Wurzel und Steine einsetzen
  nicht wundern, Wasser färbt sich (Holz wenn möglich vorher ca. 10 min. auskochen)
- Leitungswasser zu 2/3 nachfüllen - ca. 10min. Pause
  Trübung des Wassers beeinträchtigt die Sicht
- in Ruhe das Becken betrachten (mit Deckel und Licht), eventuell Anordnung verändern
- Technik einsetzen (Filter, Heizung etc.) und einschalten
  bis 60l Innenfilter, ansonsten besser außen
- die elektrischen Komponenten unserer Becken sind alle über FI-Schutzschalter geschützt
  diese gibt es im Baumarkt, werden einfach in die vorhandene Steckdose gesteckt
- restliches Wasser einfüllen
- WARTEN
  vier Wochen sind ratsam, damit sich die passenden Wasserwerte entwickeln
  eine sehr kleine Prise Fischfutter fördert die Entwicklung der nötigen Bakterien
- ca. 10 Süßwasser-Zwerggarnelen (z.B. "Mini Amano") einsetzen
  bei größeren Becken als 60l empfehle ich Amano-Garnelen, die sich jedoch nicht fortpflanzen
  aber von den Proportionen besser dazupassen
- ca. die Hälfte des Endbestandes an Fischen einsetzen
  auch nicht "quer Beet" - ein Schwarm sieht auch sehr schön aus
- zwei Wochen später die restlichen Fische kaufen
- das war’s, nun kann man genießen


mein Fazit zum laufenden Betrieb
 
- mit Medikamenten habe ich noch nie einen Fisch gesund bekommen, nur den Hersteller noch reicher
  angebissene Schwanzflossen können nachwachsen, also nicht gleich den Fisch "erlösen"
- wenig füttern - 1x am Tag, 6x die Woche (das Futter sollte innerhalb von 5 min. aufgefressen sein)
  was zu viel ist, fressen die Garnelen (ebenso Fischkot und Kadaver)
- zwei mal 5 Stunden Beleuchtung, dazwischen 2 Stunden Mittagspause
  verringert Algenwachstum (Zeitschaltuhr: ca. 2,- Euro im Sonderangebot)
- mit Magnet-Scheibenreiniger ein paar Mal die Woche rüberwischen
  die Ecken mit einer Zahnbürste
- Wasserfilter so locker mit Filtermaterial bestücken, dass man selten wechseln muss
  irgendwann hat man eh keine Lust mehr, ein Mal die Woche sauberzumachen
  es kommt sowieso mehr auf die Strömung an, denn durch wenig Futter und geringen Fischbestand
  wird das Wasser gar nicht erst belastet
  das Filtermaterial beherbergt die nützlichen Bakterien - also bitte sanft auswaschen und zwar
  am besten mit der gleichen Wassertemperatur, die das Aquarium hat
- bei langstieligen Pflanzen kann der Abschnitt an anderer Stelle in den Kies eingepflanzt werden
  so hat man mit der Zeit eine dichte Bepflanzung, bzw. Grünzeug für das 2. Becken...  ;-))
 

 
Hitze
 
Unsere Becken sind im Hochsommer auch "heißgelaufen", bis fast 30°C.
Nachdem ich die Öffnung für den Futterautomat entfernt sowie die Beleuchtung ausgeschaltet hatte und die
Wirkung immer noch nicht so doll war, habe ich erfolgreich eine preiswerte Kühlung mit einem PC-Lüfter erreicht.
Beim Selbstbau sollte man darauf achten, dass der Lüfter nicht hineinfallen kann und dass die Luft
hinausgesogen wird.
Ich lasse die Luft rauspusten, um dem Thermikeffekt nicht entgegenzuwirken.
Es liegen ca. 6V Spannung an, reicht vollkommen aus. Es ist leise genug um fernzusehen oder zu schlafen.
Ab und zu fülle ich etwas Wasser nach, da ein Teil verdunstet. Und das ohne Fischsterben (wegen eventueller Schadstoffkonzentration).
Ohne Kühlung hätte ich bestimmt welche gehabt...
Jetzt passiert es eher, dass das Wasser zu kalt wird.
 
Betrieben wird der Kühler über die Zeitschaltuhr der Beleuchtung, da zu dieser Zeit die größte
Wärmeentwickung entsteht.
 
 
Ich habe schon bei Ebay meine "Aqualüfter" verkauft und die Käufer waren sehr zufrieden.
   

 

 

 

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